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1. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1872 - Münster : Coppenrath
171 und belagerte sie. Hier ereilte auch ihn der Tod. Eine unter dem Kreuzheere ausgebrochene Seuche raffte den hoffnungsvollen I Jngling dahin. Nach ihm fhrte Leopold von Oesterreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit. tfovffeftimg dieses Zkreumges. 51. Philipp August und Richard Lwenherz. Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, j Philipp August, und der König von England, Richards, dem seine Heldenkhnheit den Beinamen Lwen herz erworben : hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mhsamen und gefhrlichen Fuweges durch Ungarn lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italienischen Seestdte Genua, Pisa und Venedig bernahmen die Ueberfahrt und i Versorgung der Heere und wurden dadurch reiche und mchtige Seestaaten. Bei der Rckkehr beluden sie gewhnlich die leeren Schiffe mit Erde aus dem gelobten Lande. Diese wurde in der Heimath theuer verkauft und auf die Begrbnipltze gestreut; denn seliger glaubte der fromme Christ unter dem heiligen Sande zu schlummern; und wer nicht so glcklich war, Palstina's heilige Erde selbst zu betreten, der fand doch darin seinen Trost, da sie nach dem Tode seine irdische Hlle bedecken werde. Auch wurde wohl Wasser aus dem durch die Taufe Christi geheiligten Jordan mitgebracht, mit welchem Neugeborene in der heiligen Taufe eingesegnet, Sterbende besprengt wurden. Die Englnder schifften sich in Marseille, die Franzosen in Genua ein. In Messina vereinigten sich die beiden Könige wieder. Schon hier entzweite Eifersucht und Nationalha die Könige und ihre Heere. Sie muten darum einen ganzen Winter auf Sicilien liegen bleiben. Noch grer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrngte i

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 177

1861 - Münster : Coppenrath
177 günstiger hielten. Wohin aber ein irregeleiteter Religionscifer' führen kann, zeigt ein gräßlicher Vorfall unter Jakob's Re-- gierung, die sogenannte Pulver-Verschwörung. Die Pulvcr-Vcrschmö'rung. (J605). — Robert Ca tes b yf. aus einer reichen katholischen Familie Englands, war zur re- formirten Kirche übergetreten, hatte aber einige Jahre später diese wieder verlassen und war zur katholischen zurückgekehrt. Seit dem Augenblicke glühte er vor Eifer, sich und seine Glau- bensbrüder von dem eisernen Joche zu befreien, unter welchem sie seufzeten. Mit elf wüthenden Glaubensgenossen verband er sich zu dem gräßlichen Plane, das Parlamentsgebäude wäh- rend der Versammlung durch Pulver in die Luft zu sprengen und so den König, die Lords und die Gemeinen, die Urheber und Vollstrecker der harten Strafgesetze gegen die englischen Katholiken, unter den Trümmern des Gebäudes zu begraben, in welchem jene Gesetze ersonnen und erlassen worden waren. Zu dem Ende wurde der gewölbte Keller unter dem Parla- mentsgebäude gemiethet, unter dem Dunkel der Nacht mehrere Fässer Pulver hineingebracht, sorgfältig verdeckt, und der 5. No- vember 1605 zur Ausführung des Mordplanes festgesetzt. Mit Sehnsucht erwarteten die Verschworenen den Tag, wo die Mit- glieder des Parlamentes diesen zu ihrem Verderben bereitetem Vulkan betreten würden. Fresham aber, einer der Mitverschworenen, wünschte seinem Schwager, den Lord Mounteagle, von diesem Verderben zu retten. Er schickte ihm deshalb einige Tage vor Eröffnung, des Parlamentes heimlich einen Brief ohne Namensunterschrift und warnte ihn, am 5. November nicht im Parlamente zw erscheinen: „weil es einen fürchterlichen Schlag erhalten und doch nicht sehen würde, woher er käme." Dieser aber machte sogleich dem Könige hievon Anzeige. Die Vermuthung ging auf eine Pulverentzündung. Der Keller wurde nun untersucht, und das Pulver entdeckt. In einem Winkel hinter der Thür fand man auch eine Blendlaterne mit einem brennenden Lichte- Weltcr'r Wcligesch. Iii. 16. Aufl. 12

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 340

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
340 dem viel stärkeren feindlichen Heere eine Schlacht zu liefern. Bei diesem waren die schwarzen Banken, gefürchtete Fußknechte unter dem Herzog von Suffolk, und wohl 12000 Schweizer, von erfahrenen Hauptleuten angeführt. Das französische Fußvolkj stand unter Franzens Schwager, dem Herzog von Alen- con, die treffliche Reiterei befehligte der König selbst; bei ihm waren die Marschälle Chabanes, Bonnivet, der erfahrene La Tremouille, de Foir, der Herzog von Lothringen, der Graf de Tonnerre; das Geschütz kom- mandirte Genouillac, welcher bei Marignano den Ausschlag gegeben hatte. Aus einem mit Mauern umgebenen Parke, in welche Frundsberg in der Nacht eine 10 Ellen breite Oeffnung gebrochen hatte, drang ein Theil der Kaiserlichen heraus ; aber schnell wurde das Geschütz auf diese Stelle gerichtet und die Schlacht wäre >oohl übel ausgefallen, wenn sich der König nicht mit der Reiterei zwischen sein Geschütz und den Feind geworfen hätte. Alles drang nun auf die königliche Schaar ein, vom Park her, von der Ebene, von Pavia, und alles eilte andererseits dorthin zur Hilfe. Die Landsknechte stachen aber die 7000 Schwarzen nieder, griffen dann den linken Flügel der Franzosen an und vernichteten auch diesen. Das Mitteltreffen, die französische Reiterei und die Schweizer fochten unterdessen mit glänzender Tapferkeit, zersprengten die Italiener und mit großer Mühe hielt sie Pescara mit den Spaniern auf, als 1500 Schützen zu Hilfe kamen und auf die französische Reiterei ein furchtbares Feuer eröffneten, das viele der Tapfersten niederstreckte, die andern aber mit dem Herzog von Alenyon in wilde Flucht jagte; sie stürzten untermischt mit den verfolgenden feindlichen Reitern mitten in die fechtenden Schweizer; jetzt drangen auch die Landsknechte auf die erschütterten Krieger ein, und diese flohen trotz der Bitten ihrer Anführer, deren vornehmster, Dießbach aus Bern, den Tod sicchte und fand, da er die Schmach des Tages nicht überleben wollte. Um den König selbst schaarten sich die Edelsten des Heeres und kämpften unerschütter- lich , bis auch da die Landsknechte entschieden und der König nach mannhafter Gegenwehr gefangen wurde. In dieser Schlacht blieben alle Schwarzen und 0000 Schweizer und die tapfersten Franzosen: Bonnivet, la Tremouille, der Herzog von Lothringen, Ehabanes, Suffolk, Sanseverino, de Tonnerre u. s. w. Gefangen wurden der König, König Heinrich von Navarra, der Prinz von Talmont, der Herzog von Revers, der Markgraf von Saluzzo, die meisten schweizerischen Hauptleute mit 4000 Gemeinen, die von den Landsknech-

4. Alte Geschichte - S. 27

1872 - Mainz : Kunze
27 1) Often und üftorben: ^olonifterung der meiften ^nfeln be§ 2legäifd£)en 2fteeres>. ’Jwn'a dcodtxänoxig an der trjbifd^en und norbfarifdfjen Jtüfte, dou Sitten au§ burdfj 2legialeifc(je ^o^er (f. ©. 24) unter den Äobrtben 5meu£> und 2lnbroflo3 gegrünbet, die am frü^eften und am gtänjenbften entraicfetten Kolonien ©riecf)en= Ianb§. ^auptorte: $ftileto§, (Spjefoä, Mop^on, £eo§, @rgt|rä, jtlajomenä, Sßljofäa: — ©amoä, (S^ioä. ^d^rltd^eg ibunbeäfeft beä ^ßofeibon §eli¥onio3 am Vorgebirge -Iftgfale; — riavicoviov, rooljl audf) mit gemeinfamen politifctjen Veratmungen. Von biefen ^ffangftätten gefjen in reifer Verneigung immer neue aus; gurn £fjeil in den ©puren p^önififd^farifcfier ©eefaljrten und §anbel§raege. sjjtilet, die Butter t)on meljr al§ 80 £oc!)ter= ftäbten, folonifiert nadp korben, Bejonbers am Hellespont, der Sßros pontiä, dem ^ßontos> eureino§, ^ßf)o¥äa t>orpgs>roeife nadf) äßeften: Sibgbos, ©inope (die altefte milefifdfje Kolonie), Olbia, Dbeffoä u. 91.; — Sampfafoä. Sibbera in £fjracien ron Majomena (fpäter con £eoö). — Von (Sfjalfis> auf (Suboa würden allein in X^racien 32©täbtean= gelegt, — die (Stiahibife. 2) 3 m heften: (Suma in (Sampanien, die altefte tonifd^äolifdje Kolonie im Söeften (1050?); ifire £oc£)terftabt $ßartl)en= ope. Region 743, oon (Sfjalfibiern, mit ^Bleffeniern gemijc^t. ©9= Bari§ 724 (jerftört $10) und Proton 710 acfjäijc^. (Slea (Velia) Don ^ßljofäern, die oor der perfiden Uebermadejt flogen, 543 ge= grünbet. 2luf.©ictlien: sjlaros (735) Gfjalfibijcf), oon if)tn Seon= tinoi und jtatana 730. 3an!le Don Äumäern und (Sfjalfibiern 728 folonifiert, fpäter mit ^fteffeniern Befe^t, balier ^Reffana. Äff alia in ©übgallien oon ^ofaern 600 gegrünbet, fpäter burde) den austoanbernben Äern berfelben cergrö^ert. Ä'ampf mit räuberifcfjen Sigurern und punif^er §anbels>eiferfude)t erftarft, ein ©i£ liellenifdfjer Kultur im föeltenlanbe, Metropole §al)lreidf)er griec§ifcf)er Dlieberlaffungen Bts ©panien. — £)ie roeftlid^fte Jjellenijc^e Kolonie die oon ^fjofäent in Xarteffos gegrünbete ©tabt $ftäna!e.

5. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 92

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 92 — also ein katholischer Fürst evangelisch oder ein evangelischer wieder katholisch, so konnte er seine Untertanen zwingen, diesen Wechsel mitzumachen. Gegen den Widerspruch der Evangelischen gebot ferner der „geistliche Vorbehalt" jedem geistlichen Würdenträger, der zur Reformation übertreten wollte, die Niederlegung seines Amtes. § 162. Karls V. Abdankung und Tod. Die vielen Mühseligkeiten des Herrscherlebens hatten den von Natur kränklichen Kaiser zu einem müden Manne gemacht. Er sehnte sich nach Ruhe, denn er fühlte, daß sein Leben sich zum Ende neigte. Im Oktober 1555 übergab er in einer Ständeversammlung zu Brüssel seinem Sohne Philipp, der schon die italienischen Besitzungen verwaltete, die Regierung der Niederlande. Im Januar des nächsten Jahres übertrug er ihm auch die Krone der spanischen Länder, und einige Monate hernach legte er die deutsche Kaiserkrone nieder, die dann durch der Fürsten Wahl auf seinen Bruder Ferdinand überging. Aller weltlichen Bürde ledig, ging der Kaiser über die Pyrenäen und zog sich nach dem von Wäldern umrauschten Kloster San Juste in Spanien zurück. Hier verbrachte er in einer kleinen, abgesonderten Wohnung als Einsiedler seine letzten Tage. Im Herbste 1558 schied er im Alter von achtnndfünzig Jahren von dieser Welt — der letzte große Kaiser des alten deutschen Reiches?) Der Titel „Majestät", den nach Karls Beispiele die Kaiser und Könige des Abendlandes führen, erinnert noch heute an die einstige Machtfülle dieses als Klausner gestorbenen Herrschers. Deutsches Leben um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. § 163. In der Stadt. Aus den politischen Wirren der Zeit richtet sich unser Blick auf das friedliche Bild der deutschen Stadt. Wohlbewehrt durch Türme und Mauern liegt sie da. Gegen die neue Belagerungsart, die sich der Kanonen bedient, sind die Mauern durch hinterliegende Erd wälle verstärkt; die Straßen sind jetzt meist gepflastert. Man kennt bereits überdeckte Wasserleitungen, Badeanstalten, Wein- und Bierkeller. Zwischen den hochgiebeligen Fachwerkshäusern mit dem buntbemalten Schnitzwerk ihres Gebälkes ragen zahlreiche stattliche Steinbauten auf; an Stelle des „Wind-auges" der Schindeldächer erblickt man hie und da bereits Schornsteine. Gotische Türmchen schmücken die beliebten Erker. Die Läden der Handwerker und Gewerbtreibenden sind nach der Straße offen. *) Gedichte: Platen, „Der Pilgrirn vor St. Just." Grün, „Die Leiche zu St. Just."

6. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 32

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 32 im weiteren Verlaufe des Brgerkrieges in den hchsten Kreisen; durch Mrderhand fiel auch der Letzte des Hauses Balois, Heinrich Iii , 1589. 50* Die Thronfolge der Bourbonen. Rechtmiger Erbe der Krone war des Ermordeten Schwager, Heinrich Iv. von Navarra. Mit ihm kam nun das (1830 vertriebene) Haus Bonrbon auf den Thron. Um sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen, trat Heinrich zum katholischen Glauben der. Die Stadt Paris ffnete ihm darauf ihre Tore. Den Hugenotten verlieh er dann durch 1 ^ Edikt von Nantes freie Religionsbung samt J;70 brgerlichen Rechten, und es wurde Friede im Lande; Frankreich und ich", sagte er, wir bedrfen der Ruhe!" Zwlf Jahre spter traf den ersten Bourbonenknig in Paris der Dolch eines Meuchelmrders. Deutschland am Vorabend des Dreiigjhrigen Krieges. 51, Die nchsten Nachfolger Karls V. Whrend von König Philipp Ii. der spanische Zweig des Hauses Habsburg aus-15561564 geht, der bis zum Jahre 1700 blht, erffnet Ferdinand I. die deutsche Linie; vierzig Jahre lnger als die spanische hat sie sich erhalten. Ferdinands Regierung ging ebenso wie die seines Sohnes 15641576 Mfa ximilian Ii. ohne bedeutende innere Ereignisse vorber. Beide Kaiser waren duldsam in religisen Fragen, doch zog der groe Kirchenstreit immer weitere Kreise. Die Protestanten teilten sich selbst in verschiedene Richtungen, und zu dem Gegensatze zwischen ihnen und den Katholiken trat die Feindschaft zwischen Lutheranern und Kalvinisten. Es kam vielerorts soweit, da man je nach der Kon-fession sogar in der Kleidertrachtsich unterschied; stellenweise, z. B. in der Osnabrcker Gegend, hat sich dies bis in die neuere Zeit erhalten. 15761612 R u d o l f Ii. war, wie sein Grovater Ferdinand, ein Freund von Wissenschaft und Kunst, und von den Wirrnissen der Zeit wandte er sich bald gnzlich ihnen zu. Mit besonderem Eifer pflegte er die Natnrwissensch aften; an seinem Hofe lebte der groe Sternkundige Kepler, den er zum kaiserlichen Mathematiker" machte. Rudolf war auch Anhnger der Astrologie oder Sterndeutern und glaubte, wie viele Menschen frherer Zeit, an die Alchymle, die angebliche Goldmacherkunst. Tagelang hielt der trichte Fürst sich zu Prag eingeschlossen in seinen Gemchern: durch Mischen und Kochen von gehacktem Stroh, Harz und dergleichen suchte er dann das gleiende Metall zu gewinnen. v.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 263

1883 - Münster : Coppenrath
haben glaubte. Weil das Haus Jork. eine il* im Schilde fhrte, und das Haus Lanmer eine jote, so nannte man diesen Brgerweg den Krie.fl der weien und roten Rose. Die beiden Rosen lieferten em-ander zwlf Schlachten, und England war viele Jahre hindurch der Schau-platz von Greueln und Blutvergieen. Der unglckliche Heiaiich.. wurde mehrmal in. den Kerker (Tower) gesteckt und zuletzt ermordet. Das ganze Haus Lancaster wurde bis auf einen Sprling, Heinrich Richmond^, welcher aus dem Hause Lancaster-Tudor war, ausgerottet. Dieser slo^ nach Frankreich, kehrte aber im Jahre 1485 nach England Zurck, strzte das Haus York vom^Throne und bernahm selbst unter dem Namen Hein-rich Vii. die knigliche Regierung. Um sich auf dem Throne zu be-festigen, vermhlte er sich mit Elisabeth von York und verband so beide Rosen miteinander. Jedoch erst unter seinem Sohne, Heinrich Viii., ward das Reich fester geeinigt. Die letzten Könige, welche bis zum Ausgange des Mittelalters in Frankreich herrschten, waren Ludwig Xi. (1461 1483), Karl Viii. (14831498) und Ludwig Xii. (14981515). Unter den beiden erst-genannten wurde das Werk der inneren staatlichen Einigung vollendet; der tckische und gewaltthtige Ludwig Xi. vereinigte alle groen.lehen des Landes mit der Krone. Nur die Bretagne war noch selbstndig, bis endlich Karl Viii. auch dieses Land, dessen Erbin er heiratete, fr sich gewann. Frankreich, jetzt in sich geeinigt und einem starken Knigtums unterstellt, wandte dann sein Augenmerk nach auen und suchte zunchst in Italien, spter sogar in Deutschland seinen Ehrgeiz und seine Lndersucht zu be-friedigen. 4. Tie pyreniiische Halbinsel und die Vertreibung der Mauren (1492). Die glnzende Blte, welche die maurischen Staaten in Spanien während des zehnten und elften Jahrhunderts entfalteten, begann seit dieser Zeit immer mehr zu schwinden. Schon der Cid" hatte mit seinen Heldenscharen einen solch wuchtigen Sto gegen den Bau der afrikanischen Eroberer gefhrt, da dieser in seinen Grundfesten erbebte. Seitdem sank die Macht der Mauren auf der pyrenischen Halbinsel zu-sehends. Innerer Hader und die wachsende Macht der christlichen Vl-ker des Landes beschleunigten den Verfall der Fremdherrschaft. Wie im heiligen Lande, so bildeten sich auch hier christliche Ritterorden, die von Alcantaw, Calatrava und Compostella, deren Hauptaufgabe im Kampfe gegen die Unglubigen bestand. Auerdem wurde in den an-deren christlichen Lndern fr Spanien das Kreuz gepredigt, hnlich wie

8. Deutsche Geschichte von der Reformation bis auf Friedrich den Großen - S. 7

1892 - Berlin : Nicolai
7 von menschlichen Irrtümern durchsetzt. In zwei mächtigen Streitschriften: „an bett christlichen Slbel deutscher Nation" und „von dem babylonischen Gefängnis der Kirche" legte er seine Überzeugung der gesamten Christenheit bar. Verbrennung der Bannbulle (1520). Eck erwirkte in Rom eine päpstliche Bannbulle („exsurge domine“). In ihr würden 41 Sätze aus den Schriften Luthers verbammt, unter ihnen auch der; „Ketzer verbrennen ist gegen den Willen des heiligen Geistes." Ihm selbst würde noch eine Bebenkzeit von 60 Tagen gewährt, habe er dann seine Lehren nicht wiberrnfen, so sollten er und seine Anhänger für hartnäckige und verbammte Ketzer augesehen und mit allen bafür bestehenben strafen belegt werben. Luther schrieb noch einmal an den Papst, der von den heillosen Zustänben in der Kirche keine Kenntnis habe („ba sitzest bu, heiliger Vater Leo, wie ein Schaf unter den Wölfen, was kannst bu Einziger wiber so viele Ungeheuer!"). Als er keine Antwort erhielt, berief er sich aus ein allgemeines Koncil. Die Bannbulle aber verbrannte er vor dem Elsterthore zu Wittenberg unter großem Zubrange feiner Anhänger mit bett Worten: „Weil bu den Heiligen des Herrn (b. H. Christus) betrübt hast, so verzehre bich das ewige Feuer." Die weltliche Gewalt.*) Karl V. seit 1519. Nach dem Tode Maximilians I. bewarben sich zwei auswärtige Könige utrt bett beutfchen Thron, Franz I. von Frankreich und Karl I. von Spanien. Friedrich der Weise, welcher selbst die Krone abwies, wirkte für Karl gegen bett Wunsch des Papstes, weil er, ein Abkömmling Maximilians, beutfches Blnt in bett Abertt habe. So würde Karl gewählt und in Aachen gekrönt. In seinem Reiche „ging die Sonne nicht unter"; bettn außer den österreichischen Erbftaaten beherrschte er die Nieberlanbe und Spanien mit den italienischen Rebenlänbern. Dazu kamen die reichen Besitzungen in Amerika, die Antillen, Mittelamerika, Mexiko und Peru. Karl war ein bebeutenber Mattn, scharfsinnig und von zäher Willenskraft. Leiber fühlte er sich nicht als Deutscher. Er verstaub Weber die Sprache noch die Sinnesart des beutfchen Volkes. Obgleich er sich gegen gewisse Gebrechen der bamaligen Kirche nicht verschloß, so begriff er boch den Drang des Volkes nach einer Reformation *) Maximilian I. f 1519. Maria v. Burgund, Tochter Karls des Kühnen. Philipp v. Burguud (der Schöne). Johanna v. Spanien, Tochter Ferdinands und Jsabellas. Karl I. von Spanien, V. von Deutschland entsagt 1556; f 1558. 1520

9. Bd. 2 - S. 140

1914 - Leipzig : Dyk
— 140 — 7. Die Belagerung von Akkon im Jahre 1191. Der folgende Bericht ist der Kölner Königschronik entnommen, einer Städtechronik, die zugleich die Taten der deutschen Könige schildern sollte. 1191. ... Nachdem zwei Jahre hindurch das christliche Heer und die zahlreichen Fürsten bei der Belagerung mit Maschinen und mit jeder Art von Angriffswerkzeugen, womit nur irgend die Mauer eingerissen und die Stadt erobert werden konnte, sehr tätig gewesen waren und doch wenig ausgerichtet hatten, so nahmen endlich der König Philipp von Frankreich und der König Richard von England nebst dem Grafen Philipp von Flandern, sobald sie ankamen, die Belagerung der Stadt mit erneuter Stärke auf und errichteten ringsherum viele Maschinen. In der Absicht, die Mauern zu untergraben, ließen sie Maschinen und andere Gerüste vor dem Graben und den Mauern erbauen und besetzten sie mit Bogenschützen und Schlen-derern, damit die Heiden von den Mauern vertrieben würden und die Köpfe der Grabenden vor den Wurfgeschossen derselben in Sicherheit wären. König Richard verpflichtete sich auch, um alle noch eifriger beim Graben zu machen, daß jeder, der ihm einen Stein von der Befestigung der Stadt überbringe, einen Solidus in Denaren als Geschenk von ihm erhalten solle. Um die Wette stürzten sich nun viele in die Gefahr, und nachdem sie eine sehr große Höhlung gemacht hatten, setzten sie Pfosten und Balken unter dem Grundbau der Mauern an und brachten Reisig, Stroh, trocknes Holz und überhaupt lauter Zündwerk für Feuer zusammen. Hierauf legten sie Feuer hinein; dieses wurde durch einen heftigen Luftzng angefacht und verwandelte die Pfosten, Balken und alles unten angehäufte Holz in Asche, und nun stürzte denn auch die Mauer vor den Augen des ganzen Volkes unter gewaltigem Krachen zusammen. Erschrocken über den Einsturz der Mauer und erschöpft durch die lange Belagerung, erkannten jetzt die Türken, die Verteidiger der Stadt, daß sie sich nicht durchschlagen und auch die Stadt nicht länger verteidigen konnten; deshalb baten sie das christliche Heer um Schonung ihres Lebens und ihrer Glieder und versprachen, die Schlüssel der Stadt in die Hände der Fürsten auszuliefern. Die Könige und Fürsten hielten daher Rat und stimmten diesen Anträgen unter folgender Bedingung bei: Die Belagerten sollten unverletzt aus der Stadt treten zur Unterwerfung unter die Christen und sollten Boten an Saladin schicken, damit dieser das heilige Kreuz, das er erbeutet hatte, und die Stadt Jerusalem den Christen zurückgebe. Als dies geschehen war und Saladin doch für die Auslösung der ©einigen weder das Kreuz zurückgeben noch die Stadt wieder

10. Geschichte des Mittelalters - S. 162

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
162 Auf dem Markte von Neapel war ein Blutgerüst aufgerichtet und mit rotem Suche bedeckt. Hierher führte man die unglücklichen Schlachtopfer. Das Urteil wurde ihnen hier nochmals vorgelesen und — so war es bei Verbrechern üblich — der Stab über ihnen gebrochen. Eine ungeheure Menge von Menschen war versammelt, Kopf an Kopf, alle Fenster waren dicht besetzt, selbst die Dächer mit Zuschauern bedeckt. Alle starrten mit beklommenen Herzen nach den unglücklichen Jünglingen; nur König Karl von Anjou freute sich; er sah selbst von einem Balkon dem Morden zu. Zuerst trat Konradin vor. Er legte sein Oberkleid ab und streckte seine weißen Arme gen Himmel. „Ach, meine Mutter, meine Mutter!" rief er, „welch eine schreckliche Nachricht wirst du von mir hören!" Dann zog er seinen Handschuh ab und warf ihn mitten unter das umstehende Volk. Ein Ritter nahm ihn auf und brachte ihn nachmals dem Könige von Aragonien, einem Verwandten Konradins. Nun hielt er feinen Nacken dem Schwerte hin. Friedrich von Baden schrie laut auf, als er den Kopf feines Freundes fallen sah, und rief Gott zum Zeugen feiner Unschuld auf. Dann kam die Reihe an ihn. Ebenso starben mehrere andere Häupter der hohenftaufifchen Partei. Konradin war der Letzte seines Hauses; mit ihm starb das erlauchte Haus der Hohenstaufen aus (1268). Karl von Anjou wütete nun gegen alle, die diesem unglücklichen Hause angehangen hatten. Bielen ließ er die Füße abhauen, und da alle über diese Grausamkeit murrten, ließ er die Verstümmelten in ein hölzernes Haus sperren und verbrannte sie. Auch in Sieilien verübten seine Söldlinge die unerhörtesten Grausamkeiten, und alle Gemüter brannten vor Unmut über die abscheulichen Franzosen. Lange unterdrückte Karl durch Härte jede Äußerung der Unzufriedenheit; da brach plötzlich, 14 Jahre nach Konradins Hinrichtung, im Jahre 1282, der lang verhaltene Groll in Sieilien los. Man nennt diese Empörung die sieilianisch e Vesper. Es war am zweiten Osterfeiertage, als sich die Einwohner von Palermo, der Hauptstadt von Sieilien, aufmachten, um nach einer eine Stunde weit gelegenen Kirche zu wallfahrten und dort die Vesper (Abendgottesdienst) zu feiern. Die ganze dorthin führende
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